Alles eine Frage der Aufmerksamkeit

Kleine Anmerkung: Weil ich in meinen Blogposts zu einem ehrlichen und persönlichen Nachdenken einladen möchte, verwende ich ein freundlich und respektvoll gemeintes „Du“.

Wo bist du mit deiner Aufmerksamkeit häufiger: Bei dem, was dich ärgert, nervt, was verändert werden muss und was noch nicht da ist – oder bei dem, was bereits gut ist, was du schätzt oder was du dir wünschst?

Ich finde, oft sind wir wirklich ausdauernd in der Auseinandersetzung mit unseren Problemen. Wir kämpfen mit harten Bandagen, reiben uns auf, durchschreiten mutig ein dunkles Tal nach dem anderen (und dann noch eines!), nur um am Ende zwar um ein paar Erkenntnisse reicher zu sein, dafür aber irgendwie immer noch frustriert und zunehmend erschöpft. Warum machen wir das?

Nun, ich denke, weil wir glauben, dass wir unsere Probleme so richtig durchackern müssen, damit wir sie lösen können. Dieser Fokus auf das Problem kann aber leider auch dazu führen, dass wir es auf diese Weise erst aufrechterhalten und sozusagen „lebenserhaltende Maßnahmen“ leisten.

Ich finde, das zeigt sich besonders gut in Beziehungen: Wenn wir sehr viel Energie darin investieren, einem Beziehungsproblem auf den Zahn zu fühlen, kann es sein, dass wir unsere Partner*in irgendwann nur noch durch die „Problembrille“ wahrnehmen. Sobald wir abends nach Hause kommen, geht unser Fokus an – und Hey, das Problem ist auch wieder da. Schnell drehen wir Gedankenschleifen oder verwickeln uns in mehr oder weniger produktiven Diskussionen. Wofür dann leider keine Energie mehr da ist: Ein unbefangenes Gespräch, über das, was am Tag so los war. Ein ehrlich genossener Begrüßungskuss. Kleine Scherze. Zeit zu zweit, in der wir wirklich präsent sind. Also all das, was eine Beziehung schön machen kann – und das, was wir uns wahrscheinlich für die Zeit wünschen, in der das Problem dann endlich mal weg ist, oder?

Meine Erfahrung ist, dass Probleme leider meist nicht einfach so verschwinden. Aber: Wir können den Raum, den sie in unserem Leben einnehmen, Stück für Stück begrenzen, indem wir unseren Fokus auf das lenken, wovon wir uns wünschen, dass es in unserem Leben ganz viel Raum einnimmt – und dann beginnen, alltäglich danach zu handeln. 

Wenn du auch so ein Problemthema hast, dann frage dich doch einmal, wenn du möchtest: Was ist es, das ich mir stattdessen für mein Leben wünsche? Liebevollere, gelassenere Beziehungen? Mehr Unbeschwertheit, Freude, Zeit, Geld? Und dann frage dich: Wie kann ich mich jeden Tag verhalten, um dem Erwünschten mehr Platz in meinem Alltag einzuräumen?

Auf diese Weise wird es uns meiner Erfahrung nach oft deutlich leichter möglich, Stück für Stück aus dem Problem heraus und in die Lösung hinein zu leben. ☺️ Ich wünsche dir ein wunderbares, sonniges Wochenende!

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