Angst vs. Intuition

Kleine Anmerkung: Weil ich in meinen Blogposts zu einem ehrlichen und persönlichen Nachdenken einladen möchte, verwende ich ein freundlich und respektvoll gemeintes „Du“.

In vielen Gesprächen, die ich in letzter Zeit führen durfte, ging es um das Thema Angst vs. Intuition. Vielleicht kennst Du das ja auch: Du bist in einer Situation, in der es darum geht, eine Entscheidung zu treffen, und in Dir werden viele Ängste laut. Nun weißt Du nicht: Sind das bloß Befürchtungen und ich sollte mich der Situation stellen – oder ist das mein Bauchgefühl, das mich warnt und das durchaus begründet ist?

Wenn wir Angst haben, fühlt sich das sehr real an. Sehr, sehr real – unser ganzer Körper scheint uns zu signalisieren, dass wir uns lieber aus dem Staub machen sollten. Wahrscheinlich hast Du auch schon die Erfahrung gemacht, dass dieses überaus reale Gefühl dennoch nicht notwendigerweise darauf hindeuten muss, dass eine Situation tatsächlich gefährlich ist und dass es sich lohnen kann, über seinen eigenen Schatten zu springen  (oder über den Beckenrand – erinnert sich noch jemand an den ersten Sprung vom Dreier?). Allerdings gibt es auch Situationen, in denen das Anschlagen unseres inneren Alarmsystems durchaus sinnvoll ist und wir intuitiv spüren, dass wir uns aus einer Situation zurückziehen sollten. Wenn die Angst in uns sehr laut wird, kann es schwierig sein, beide Fälle von einander zu unterscheiden. Oft neigen wir dann zu dem Versuch, eine Lösung zu „ergrübeln“ und verstricken uns dabei immer mehr in recht trübsinnigen Gedankenschleifen.

Meiner Erfahrung nach ist es recht schwer, direkt aus der Nervosität und der Grübelei heraus zwischen Angst und Intuition zu unterscheiden: Wir sind dann einfach zu angefüllt von stressvollen  Gefühlen und Gedanken und es fällt uns schwer, eine Angst, die sich übergroß aufgeblasen hat, zu enttarnen.

Deshalb möchte ich Dich einladen, in der nächsten Situation, die hohes Grübelpotenzial hat, etwas zu tun, was auf den ersten Blick kontraintuitiv erscheinen mag: Lass dein Thema erstmal los und entspanne dich – und zwar nicht nur per 5-Minuten-Mini-Meditation, sondern indem du dir ruhig ein paar Stunden oder Tage Auszeit gönnst. Gib deinem Körper die Zeit, Stresshormone abzubauen und genieße bewusst all das, was dich entspannt, aufbaut und dir gute Gefühle ermöglicht: Fahr ans Meer. Trink Kaffee und iss ein Stück Kuchen. Geh tanzen. Triff deine besten Freunde. Schau ein paar Folgen einer lustigen Serie. Und komm erst dann zu deinem Thema zurück, wenn Du dich entspannt und heiter fühlst. Und dann horche aus dieser gelassenen Grundstimmung heraus noch einmal in dich hinein:

Wie geht es Dir nun mit deiner Entscheidungssituation?

Waren deine Ängste vornehmlich von dir selbst befeuerte Hirngespinste, haben sich diese mittlerweile vermutlich spürbar reduziert und du fühlst dich grundsätzlich optimistischer. Signalisiert deine Intuition jedoch ein „Nein“, wirst du dieses voraussichtlich auch jetzt spüren. Dieses „Nein“ kann ganz unaufgeregt daher kommen und muss gar nicht mit Angst einhergehen – Du wirst es wahrscheinlich dennoch recht klar wahrnehmen können.

Ich wünsche dir die Gelassenheit und den Mut, dann deinem Bauchgefühl zu vertrauen. 🙂 Deine Anne

P.P.S.: Meine Blogposts teile ich auch über meinen Instagramaccount – falls du Lust hast, über meine Arbeit informiert zu bleiben, dann schau gern mal unter annekristinaweiss vorbei. Wenn du Lust bekommen hast, mit mir zu arbeiten, dann freue ich mich über deine Anfrage.