Die Kraft einer klaren Vision

Dieses Bild stammt aus dem April letzten Jahres. Damals habe ich mir einen Vormittag Zeit genommen, um ganz in Ruhe aufzuschreiben, was ich mir für meine Zukunft wünsche – wie sich alles entwickeln könnte, wenn es eben gut wird. Ich mag dieses kleine Ritual und verfasse in unregelmäßigen Abständen immer wieder mal so eine „Vision“ für mich. Mir hilft das jedes Mal sehr dabei, einen klaren Kopf dafür zu bekommen, was ich mir eigentlich wirklich für mein Leben wünsche (und was nicht). Vor ein paar Tagen sind mir beim Aufräumen dann genau diese Zeilen wieder in die Hände gefallen – und ich war sehr berührt davon, dass die mutig im Präsens verfassten Sätze, die damals noch Zukunftsmusik waren, nun tatsächlich Teil meiner Gegenwart sind.

Das gilt umso mehr, als das letzte Jahr für mich ein ziemlich turbulentes war. Beim Aufschreiben meiner Vision war ich gerade dabei, neben meiner Selbstständigkeit als Beraterin noch in eine Nebentätigkeit zu starten, von der mir ehrlich gesagt schon beim Festhalten meiner Wünsche klar wurde, dass sie vermutlich ziemlich viel Kraft brauchen würde (und mit der Vision auf dem Papier vor mir nicht unbedingt viel zu tun hatte). Nachdem ich im letzten Jahr aus vielen Erfahrungen gelernt habe, dass wir uns erlauben dürfen, vor allem anderen Entscheidungen zu treffen, die UNS gut tun – ein Prozess, der mir gar nicht so leicht gefallen ist – bin ich heute ein bisschen stolz, durch viele kleine und große Entscheidungen das Steuer in die Hand genommen zu haben und nun einen Kurs zu halten, der sich für mich wirklich gut anfühlt.

Warum teile ich das hier? Weil ich in Momenten wie diesen immer wieder überrascht davon bin, welche Macht klare Ziele entfalten können. Die Veränderungen in meinem Leben haben natürlich mehr gebraucht als ein paar magische Worte auf Papier. Und dennoch hat meine Vision für mich ihre eigene Zauberkraft entfaltet – indem sie mir ein sehr klares Gefühl dafür vermittelt hat, welche Schritte mich ihr näher bringen und welche mich von ihr entfernen.

Ich kann dich deshalb nur dazu ermutigen, dir selbst auch die Zeit für eine solche Vision zu gönnen. An einem für dich angenehmen, ungestörten Ort kannst du dich ganz in Ruhe Fragen wie diesen widmen:

Wie würde mein Leben aussehen, wenn es sich so entwickelt, dass es mir damit richtig gut geht? Wie wäre mein Alltag dann? Was würde sich FÜR MICH wirklich schön und stimmig anfühlen?

Achte genau auf dein Gefühl und wähle nur das, was dich wirklich in eine entspannte, schöne, positive Stimmung versetzt. Für mich funktioniert es am besten, diese Vision in der Gegenwartsform festzuhalten und dabei ruhig ein kleines bisschen mutig zu sein (allerdings auch nichts aufzuschreiben, was so fern der aktuellen Realität liegt, dass es dich mehr in Stress und Angst als in Freude versetzt).

Wenn du möchtest, kannst du deine Vision natürlich auch malen oder kleben – mach es so, dass es sich für dich richtig anfühlt und entweder für verschiedene Lebensbereiche oder für einen, in dem du dir ganz besonders eine Veränderung wünscht. Wie du dann mit deiner fertigen Vision umgehst? Da kannst du ganz kreativ sein – du kannst sie gut sichtbar zuhause aufhängen oder sie an einem sicheren Ort verwahren. Du kannst sie mit anderen teilen oder ganz kostbar für dich behalten. Mein Vorschlag wäre nur: Bleibe mit ihr „in Kontakt“, vergegenwärtige dir immer wieder das Gefühl für diese positive Version deiner Zukunft. Und vor allem: Rufe sie dir in Erinnerung, wenn wichtige Lebensentscheidungen anstehen. Selbstverständlich darf sich deine Vision auch verändern! Die Hauptsache ist eigentlich bloß die: Erlaube dir, dir eine Zukunft zuzugestehen, die dich mit Freude erfüllt – und dich dann auch in deinem Handeln danach auszurichten.

Ich wünsche dir dabei ganz viel Neugier, Vertrauen und Magie! Deine Anne