Die Freude liegt im Detail.

Kleine Anmerkung: Weil ich in meinen Blogposts zu einem ehrlichen und persönlichen Nachdenken einladen möchte, verwende ich ein freundlich und respektvoll gemeintes „Du“.

Diesen Kaffee in der Sonne hätte ich heute beinahe verpasst. Zwischen zwei Terminen hatte ich einen kleinen Leerlauf und schon beim ersten Schritt aus der Tür habe ich gespürt: Herrlich, die Luft ist wunderbar mild, an diesem Herbsttag (in Kiel) zeigt sich kurz die Sonne. Sofort hatte ich Lust, mich im Straßencafé um die Ecke einfach kurz hinzusetzen und diese Spätsommerluft in mich aufzusaugen. Im nächsten Moment war ich schon am Café vorbeigeeilt. Denn: Schonmal effizient die Einkäufe erledigen, zwischendurch etwas vorarbeiten, das ginge ja auch, oder? Nach 50 Metern habe ich dann meine Entscheidung erinnert, es nach meinem Urlaub langsamer angehen zu lassen, und bin nochmal umgekehrt. Belohnt wurde ich nicht nur mit leckerem Kaffee, sondern auch wunderbaren Ausblicken auf einen großen schwarzen Hund, die Ergebnisse des Friseursalons nebenan und ein niedliches ca. vierjähriges Zwillingspaar. Mit einem Moment Nichtstun und Einfach-Sein also.

Vielleicht klingt diese Geschichte ziemlich trivial oder pathetisch – ein Kaffee wird uns auch nicht retten, wenn wir chronisch im Stress sind, stimmt’s? Stimmt! Dazu braucht es viele Entscheidungen, große und kleine. Aber meine Beobachtung ist, dass es eben tatsächlich oft die alltäglichen Momente sind, in denen wir uns für das entscheiden, was uns gerade gut täte – oder eben nicht: Etwas essen, wenn zwischendurch der Magen knurrt. Zehn Minuten schlafen, wenn die Augen schon zufallen. Kurz die beste Freundin anrufen, anstatt uns durch Instagram zu scrollen. Innehalten und auch mal blöde Gefühle fühlen, anstatt unsere Enttäuschung herunterzuschlucken. Nein sagen. Ja sagen. „Das hast du gut gemacht.“ sagen (uns selbst und anderen).

Selbstliebe und Selbstmitgefühl sind in erster Linie keine großen Gefühle (darin liegt meiner Meinung nach ein wesentlicher Irrtum, wenn wir glauben, damit könnte es bei uns einfach nicht klappen). Es sind viele kleine, alltägliche Handlungen und Entscheidungen für unsere Lebensfreude, unsere Integrität, unsere Gesundheit. Und wir dürfen ganz klein anfangen – sogar mit etwas so Gewöhnlichem wie einem Kaffee.

P.P.S.: Meine Blogposts teile ich auch über meinen Instagramaccount – falls du Lust hast, über meine Arbeit informiert zu bleiben, dann schau gern mal unter annekristinaweiss vorbei. Wenn du Lust bekommen hast, mit mir zu arbeiten, dann freue ich mich über deine Anfrage.