Sinn – der größte Motivator

Kleine Anmerkung: Weil ich in meinen Blogposts zu einem ehrlichen und persönlichen Nachdenken einladen möchte, verwende ich ein freundlich und respektvoll gemeintes „Du“.

Ich weiß nicht, wie es dir geht – mich hatte die Frühjahrsmüdigkeit in den letzten Wochen noch ganz schön im Griff und ich freue mich riesig, dass sich die Sonne nun so langsam auch hier bei uns im Norden immer mehr zeigt. Weil ich eigentlich ein recht lebensfroher Typ bin, hat es mich erstaunt, dass ich mich in letzter Zeit oft eher trübe gefühlt habe. Bei genauerer Betrachtung ist mir aufgefallen, dass das so jedoch gar nicht richtig stimmte: An manchen Tagen habe ich mich deutlich energiereicher gefühlt als ein anderen. Immer dann, wenn ich den Eindruck hatte, meinen Tag sinnvoll verbracht zu haben: Wenn ich Beratungsgespräche geführt habe, wenn ich eine Freundin trösten konnte, wenn ich den Eindruck hatte, dass mein Sein oder Handeln nützlich war oder jemand anderen bereichern konnte. Mir ist wieder einmal bewusst geworden, was für ein riesiger Motivator Sinn sein kann. 

Für mich persönlich hat Sinnhaftigkeit viel mit sozialen Kontakten zu tun. Natürlich können wir aber auch ganz viel Sinn erleben, wenn wir einen alten Gartenzaun neu lackieren, jemandem etwas leckeres zu Essen zubereiten oder ein wichtiges mathematisches Problem lösen. Sinn hat wenig damit zu tun, was genau wir eigentlich machen. Meine Erfahrung nach empfinden wir Sinn jedoch immer dann, wenn wir
1.) auf etwas hinwirken, dass uns wichtig und relevant erscheint und wir 
2.) das Gefühl haben, mit unseren individuellen Fähigkeiten genau am richtigen Ort zu sein, um zum Erreichen dieses Ziels beitragen zu können.

Ich muss wahrscheinlich nicht viele Worte darüber verlieren, dass es heutzutage viele Jobs gibt, in denen wir nicht mehr konkret erfahren, welchem Sinn unser Handeln eigentlich dient (oder in denen wir einen Zweck unterstützen, den wir eigentlich nicht für sinnvoll halten). In meiner Beratungspraxis begegne ich jedoch immer wieder auch Menschen, die in Berufen gelandet sind, die objektiv sehr sinnvoll erscheinen und es sicherlich auch sind, in denen sie jedoch das Gefühl haben, eigentlich nicht am richtigen Ort zu sein, weil ihre individuellen Talente dort keinen Platz finden und (ohne pathetisch klingen zu wollen) auf diese Weise irgendwie verkümmern. Meine Arbeit besteht dann meistens erst einmal daran, meine Klient*innen dabei zu unterstützen, sich ihrer besonderen Fähigkeiten (die immer mit Freude einhergehen!) wieder bewusst zu werden und sie dann behutsam auf dem Weg zu einem Leben, dass Ihnen persönlich Stück für Stück mehr Sinn ermöglicht, zu begleiten.

Wenn du Lust hast, dem Sinn in deinem Alltag mehr auf die Spur zu kommen, dann habe ich einen kleinen Tipp für dich. Vielleicht kennst du ja Dankbarkeitstagebücher? Ich finde, dass auch „Sinntagebücher“ sehr gut funktionieren können. In einem kleinen Heft oder Büchlein (oder, falls du nicht ganz so sehr am Analogen hängst wie ich) auch auf dem Smartphone notierst du dir dabei abends, in welchen Momenten des Tages du dein Leben als sinnhaft erlebt hast. Erstens wirst du vermutlich feststellen, das es eigentlich mehr sinnhafte Momente in deinem Leben gibt, als du vielleicht annimmst (z.B. schon dann, wenn du deinem Kind ein Pausenbrot schmierst). Zweitens wirst du dabei vermutlich auch feststellen, für welchen Sinn dein Herz besonders schlägt: Während ich vermutlich ein Telefonat mit meiner Oma oder ein Klientengespräch eintragen würde, fällt jemand anderem vielleicht als erstes ein, dass er die Reste von gestern nicht weggeschmissen, sondern ein leckeres Abendessen daraus gekocht hat. Auf diese Weise können wir uns spielerisch und unverkrampft unserem ganz persönlichen Zugang zur Sinnhaftigkeit annähern.

Ich wünsche dir für die kommende Woche viele schöne, sinnvolle Stunden und ein Gespür für die vielen kleinen Momente, in denen du andere und das Leben bereicherst. 

P.P.S.: Meine Blogposts teile ich auch über meinen Instagramaccount – falls du Lust hast, über meine Arbeit informiert zu bleiben, dann schau gern mal unter annekristinaweiss vorbei. Wenn du Lust bekommen hast, mit mir zu arbeiten, dann freue ich mich über deine Anfrage.