No drama, baby!

Unser Verstand ist ein kreatives Ding. Wir sind damit in der Lage, Wunderbares zu ersinnen und ordentlich über unseren Tellerrand hinauszudenken. Nicht selten nutzen wir unser kreatives Potenzial – bewusst oder unbewusst – allerdings auch, um unsere Probleme etwas „interessanter“ zu gestalten: Wir laden Sie mit Drama auf. 

Ich habe schon oft darüber geschrieben, dass wir die Dinge, die wir tun und die wir erleben, eigentlich nie richtig objektiv wahrnehmen, sondern uns innerlich immer Geschichten darüber erzählen. Diese Geschichten entscheiden darüber, wie wir etwas wahrnehmen und wie wir in Bezug darauf handeln. Das kann cool sein –  schließlich lassen diese Geschichten uns den Fokus unseres Lebens selbst bestimmen und können uns zum Beispiel dabei helfen, längere Durststrecken gut durchzustehen, wenn wir uns dazu entscheiden, diese nur als kleinen Teil einer größeren Heldengeschichte zu betrachten.

Häufig neigen wir jedoch dazu, unseren inneren Geschichten einen allzu melodramatischen Touch zu verleihen. Das, was dabei herauskommt, würde sich zwar bestimmt prima als Material fürs TV-Vorabendprogramm eignen, trägt aber nicht unbedingt auch zu unserem eigenen Glück und Seelenfrieden bei. 

Vielleicht hast du ja Lust, das mal bei dir selbst zu beobachten: Gibt es auch bei dir ein Thema, über das du dich aktuell manchmal sorgst und bei dem du ehrlicherweise dazu neigst, den Drama-Regler hochzufahren und dir eigentlich ausschließlich besonders düstere Verlaufsszenarien auszumalen? Wenn dem so sein sollte (und damit wärst du garantiert nicht allein) dann lade ich dich ein, dir das ganze Thema einmal nüchtern betrachtet anzuschauen (auch wenn „nüchtern“ vielleicht erstmal etwas langweilig klingt). Wie sieht die Situation aus, wenn du das Drama rausnimmst? Sind die schlimmen Dinge, die du möglicherweise befürchtest, wirklich so wahrscheinlich?

Wenn es dir hilft, kannst du dir eine Person aus deinem Freundes- oder Bekanntenkreis vorstellen, die so rational denkt, dass es manchmal ehrlich gesagt schon ein bisschen langweilig ist. Wie würde diese Person die Lage wohl einschätzen? Diese Perspektive kann uns helfen, uns unseren Herausforderungen deutlich unvoreingenommener und lösungsorientierter zu nähern (denn mal ehrlich: Dramen gehen selten gut aus, oder?). Auch im Alltag können wir lernen, uns immer mal wieder zu fragen: „Okay, und wie sähe das ganze jetzt aus, wenn ich das Drama mal rausnehme?“ Keine Sorge, unser Leben muss deshalb trotzdem nicht langweilig werden. Aber wir können unseren Verstand stattdessen dafür einsetzen, das beste, aufregendste und erfolgsversprechende Biopic zu entwerfen, das wir uns vorstellen können.

Alles Liebe für dich, deine Anne

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