Was bedeutet Liebe für dich?

Kleine Anmerkung: Weil ich in meinen Blogposts zu einem ehrlichen und persönlichen Nachdenken einladen möchte, verwende ich ein freundlich und respektvoll gemeintes „Du“.

Glück in der Liebe gehört immer noch zu den größten Wünschen, die die allermeisten von uns für sich hegen (ob wir es zugeben mögen oder nicht). Aber was meinen wir eigentlich wenn wir von Liebe sprechen?

Ich finde, in dieser sprichwörtlichen Formulierung – ‚Glück in der Liebe‘ – verbirgt sich schon ein wichtiger Teil dessen, wie wir Liebe heute immer noch oft verstehen: Als schicksalhaftes Ereignis, das uns widerfährt – wenn wir denn Glück haben und uns die Liebesgötter wohlgesonnen sind. In diesem Fall treffen wir dann ‚die Eine‘ oder ‚den Einen‘, der wundersamerweise wie für uns gemacht erscheint. Keine Frage – es gibt solche Liebesgeschichten. Wahrscheinlich kennt jeder von uns aus dem entfernten Bekanntenkreis irgendein Paar, dessen Geschichte ähnlich hollywoodmäßig daherkommt. Nur: Welches lieblose Schicksal erwartet dann die breite Masse abseits der lucky few, bei denen der große romantische Augenblick noch auf sich warten lässt (oder bei denen sich die  vielversprechendsten romantischen Geschichten langfristig , nun ja , irgendwie doch als Flop entpuppt haben?).

Ganz ehrlich: Die paar Male, in denen ich mich Hals über Kopf und auf den ersten Blick verliebt habe, haben sich für mich im Nachhinein meistens als bestenfalls interessante, aber ziemlich komplizierte Begegnungen oder schlechtestenfalls als komplette Verblendungen herausgestellt. Die schönsten, wichtigsten und tiefgehendsten Beziehungen hatten keinen filmreifen Start und waren bestimmt nichts für Ungeduldige, weil sie Zeit brauchten, um sich zu entfalten.

Ganz wichtig: Das gilt für mich. Liebe hat erfreulicherweise ganz viele Gesichter. Ich möchte dich lediglich dazu einladen, einmal zu überlegen: Was bedeutet Liebe eigentlich für mich? Welche Vorstellung von Liebe trage ich – wahrscheinlich unbewusst – in mir und was macht das mit meinem Beziehungen? Ist mir dieses Bild, das ich mir von der Liebe mache, wirklich dienlich? Oder lohnt es sich vielleicht, meine Vorstellung von Liebe einmal auf den Prüfstand zu stellen?

Als Impuls möchte ich drei Vorstellungen mit dir teilen, die für mich wichtig sind, wenn von Liebe die Rede ist.

1.) Liebe ist eine wertschätzende Perspektive. Liebe hat für mich ganz viel damit zu tun, wie wir selbst uns entscheiden, unsere Umwelt zu betrachten. Für manche von uns ist alles, was wir sehen, makelbehaftet. Für andere von uns wartet die Schönheit überall darauf, entdeckt zu werden. Wenn wir lernen, den Menschen um uns herum mit einem Blick zu begegnen, der Verständnis, Mitgefühl und Staunen in sich trägt, blühen unsere Beziehungen auf.

2.) Liebe ist dort, wo wir verletzlich sein können. Wenn mir jemand von einer Beziehung erzählt, in der er von seine*r Partner*in beschämt wird, gehen bei mir die Alarmglocken an. Meiner Perspektive nach verurteilt liebevolles Verhalten nicht, auch wenn wir unser Gegenüber vielleicht in mancher Hinsicht nicht verstehen können. Ich glaube, dass liebevolle Beziehungen wirklich heilsam sein können – und zwar dann, wenn wir dort die Erfahrung machen können, uns in all unserer Verletzlichkeit, mit allem was weder cool noch tough ist, zeigen zu dürfen.

3.) Liebe ist etwas, das wir tun. Für mich zeigt sich Liebe in unterstützenden Handlungen. Das mag wenig glamourös klingen. Aber jeder, der jemanden kennt – egal ob Freund*in oder Partner*in – auf den er sich jederzeit verlassen kann, weiß vermutlich, wovon ich spreche: Liebe findet dort statt, wo ich unterstütze und unterstützt werde, auch wenn es Mal unbequem ist oder die Schmetterlinge im Bauch gerade Winterschlaf halten.

Ich wünsche dir, dass deine Beziehungen – egal ob zu deinen Freund*innen, deiner Familie oder deine*r Partner*in so gestalten kannst, dass sie sich für dich liebevoll anfühlen. Falls du dabei Unterstützung brauchst, begleite ich dich gern auf deinem Weg. Alles Liebe für dich!

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