Weihnachten überleben

Kleine Anmerkung: Weil ich in meinen Blogposts zu einem ehrlichen und persönlichen Nachdenken einladen möchte, verwende ich ein freundlich und respektvoll gemeintes „Du“.

Weihnachten ist da – und damit eine Zeit, die von vielen von uns sowohl herbeigesehnt als auch gefürchtet wird. Mit Glück haben wir endlich mal wieder Zeit zum Ausruhen und für die Menschen, die wir sonst zu selten sehen. Mit etwas Pech hetzen wir von einem Festessen zum nächsten, fetzen uns mit unserer Familie einmal um den Tannenbaum und sammeln fleißig Gründe, um die nächsten 12 Monate wieder auf Abstand zu gehen. Wie also nicht durchdrehen, wenn das Fest der Liebe mit all seinen Tücken vor der Tür steht? Ich habe für dich drei Tipps gesammelt, die ich alle Jahre wieder sehr hilfreich finde.

1.) Liebe ist ein Kind der Freiheit – und das gilt ganz besonders für die Liebe zur lieben Familie, oder? Manchmal glauben wir, unseren Eltern / Großeltern / Geschwistern zuliebe möglichst präsent sein zu müssen – wenn doch schon mal alle beisammen sind. Wenn das aber zufolge hat, dass wir irgendwann zwischen der Weihnachtsgans bei Oma Elli und der kurzen Steppvisite bei Tante Claudia explodieren, weil uns ALLES IN DEN WAHNSINN TREIBT, ist niemandem so wirklich geholfen, oder? Es ist vollkommen okay, sich immer wieder mal auszuklinken (sogar als Gastgeber!) Dabei kann es helfen, wenn wir uns schon zu Beginn der Feiertage kleine Fluchten überlegen, auf die wir im Zweifelsfall zurückgreifen können – eine Spaziergangsroute, das Lieblingsbuch, ein Telefonat mit dem / der beste*n Freund*in. Wir müssen uns nicht rechtfertigen, wenn wir uns immer wieder aus dem Trubel zurückziehen – und unsere Familie wird es uns danken, wenn wir aus unseren kleinen Pausen deutlich entspannter und erfrischt zurückkehren.

2.) Achtung, rhetorische Frage: Hast du auch schonmal einen anstrengenden, langwierigen und vor allem nervigen Streit wegen einer Kleinigkeit begonnen, an die du dich später nicht mehr richtig erinnern konntest? Wenn wir Menschen sehr gut und sehr lange kennen, sind uns meistens auch deren kleine Macken wohlvertraut. Bevor wir anfangen, emotionale Energie darin zu investieren uns darüber aufzuregen, lohnt es sich zu fragen: Ist es das wert? (Ich nehme an: In etwa 85 % der Fälle lautet die Antwort ‚Nein‘). Ein bisschen morbide, aber sogar noch klarer ist die Frage: Wenn diese Person eines Tages nicht mehr da wäre (und wie bei uns allen wird dieser Tag irgendwann kommen) – wie würdest du dann auf diese Macke schauen? Wäre es den Ärger wert gewesen? Würdest du sie vielleicht sogar vermissen? Mit dieser Perspektive im Hinterkopf können wir uns einigen Streit ersparen…

3.) Auf meinem Yogi-Tee-Etikett stand letztens der Spruch: „Mache deine Worte zu einem Geschenk für andere.“ Klingt vielleicht etwas salbungsvoll – aber wie wäre es, wenn wir dieses Weihnachten dafür nutzen, anderen all die netten Dinge, die wir sonst nur denken, einfach mal zu sagen? Auch wenn das Verhältnis zur Schwiegermutter, zu einem Eltern- oder Geschwisterteil eher angespannt ist, irgendetwas gibt es bestimmt, das wir an dieser Person schätzen. Diese Wertschätzung einfach mal zum Ausdruck zu bringen, kann die Stimmung total verändern. Unser Gegenüber fühlt sich von uns gesehen – und beschenkt durch diesen freundlichen Moment sind letztlich wir beide.

Ich wünsche dir ganz wunderbare Weihnachten. Sorge gut für dich und vergiss nicht: Du bist genau so richtig, wie du bist. Du hast dieses Jahr dein Bestes gegeben und nun ist es an der Zeit, auszuruhen. Alles Liebe für dich! Deine Anne

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