Wie wir die Liebe zu uns selbst kultivieren

Kleine Anmerkung: Weil ich in meinen Blogposts zu einem ehrlichen und persönlichen Nachdenken einladen möchte, verwende ich ein freundlich und respektvoll gemeintes „Du“.

Gestern bin ich bei einer Fahrradtour diesen wunderschönen wilden Blumen begegnet und habe eine Handvoll davon gepflückt, um sie mit nach Hause zu nehmen. Dort angekommen, war ich im Kopf ganz schnell bei tausend anderen Dingen – und als ich ein paar Stunden später meinen Rucksack geöffnet habe, ließen die Blumen schon ein bisschen ihre Köpfchen hängen.

Ich finde dieses Bild unheimlich passend in Zusammenhang mit einem Thema, das ich sowieso schon im Kopf hatte: Wie wichtig es ist, Liebe zu nähren – Liebe zu anderen, aber vor allem auch die Liebe zu uns selbst.

Mein Eindruck ist, dass wir oft annehmen: Liebe ist entweder da – oder eben auch nicht. Ein Gefühl, das uns überkommt und sich schön anfühlt, aber genau so eben auch abhandenkommen kann. Tja, und dann ist es halt weg! Wer schon einmal in einer längeren Liebesbeziehung war (das muss übrigens gar nicht die Liebe zu einer/m Partner*in sein), der weiß aber: Liebe ist etwas, das genährt und gepflegt werden möchte. Liebe braucht unsere Zeit und Aufmerksamkeit, damit sie gedeihen kann. Wenn wir die Liebe nicht mehr fühlen, dann nicht, weil sie plötzlich verschwunden ist – sondern weil wir sie schon lange nicht mehr so durch unsere liebevolle Aufmerksamkeit genährt haben, wie sie es gebraucht hätte. Worum es mir heute aber vor allem geht, ist folgender Punkt: Genau das gilt eben auch für unsere Beziehung zu uns selbst!

Selbstliebe ist genau so wenig etwas, das einfach da ist (oder eben nicht). Liebe und Mitgefühl für uns selbst möchten genährt und kultiviert werden. Wir selbst brauchen unsere liebevolle Aufmerksamkeit, unsere mitfühlende Haltung, damit in uns ein freundliches Klima entstehen kann. Wenn wir von uns nur erwarten, dass wir leisten leisten leisten und ansonsten keine Aufmerksamkeit für uns erübrigen – kein Wunder, wenn es sich dann nicht allzu liebevoll in uns anfühlt.

Ich möchte dich deshalb immer wieder ermutigen (und auch mich selbst immer wieder daran erinnern): Du kannst Liebe in dir säen und nähren – indem du Gleichgültigkeit und Abwertung durch Mitgefühl, freundliche Worte, liebevolle Wertschätzung ersetzt. Zum Beispiel, indem du beginnst, in Dialog mit dir zu treten. Indem du hinhörst und hinspürst: Wie fühlst du dich eigentlich? Was tut dir gut? Was macht dich traurig? Und indem du mit dir sprichst: dich ermutigst, dich tröstet, dich schätzt, dir Verständnis entgegen bringst. Wenn wir innerlich nicht auf Stumm schalten, sondern eine liebevolle Beziehung mit uns selbst aufbauen und gestalten, dann verändert sich Stück um Stück etwas in uns: Wir erblühen. Für meine Blumen war es zum Glück auch noch nicht zu spät – sie haben sich durch frisches Wasser in ihrer Vase gut erholt.

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