Wie das Wissen um unsere Werte uns das Leben leichter macht

Kleine Anmerkung: Weil ich in meinen Blogposts zu einem ehrlichen und persönlichen Nachdenken einladen möchte, verwende ich ein freundlich und respektvoll gemeintes “Du”.

Kürzlich hatte ich in der Unterhaltung mit einer Freundin einen Aha-Moment. In unserem Gespräch ging es um eine Entscheidungssituation und auf einmal wurde mir klar: In solchen Situationen ringen wir so oft um die eine richtige Entscheidung – die gibt es aber gar nicht. Alles, was wir tun können, ist die für uns richtige Entscheidung zu treffen – und die hat ganz viel mit unseren Werten zu tun. Sind wir uns unserer Werte bewusst, haben wir gewissermaßen unsere persönlichen Leitsterne, an denen wir uns orientieren können, wenn es mal düster wird. Sind wir uns über unsere Werte jedoch nicht im Klaren, geraten wir in herausfordernden Situationen ins Straucheln und versuchen oft mühsam, uns an den Ratschlägen andere Menschen zu orientieren. Diese haben aber vielleicht ganz andere Werte als wir – und deshalb fühlen wir uns mit sicherlich gut gemeinten Tipps oft nicht wirklich wohl, weil diese gar nicht zu dem passen, was für uns wesentlich ist. Aber was ist eigentlich genau damit gemeint, wenn wir von Werten sprechen?

Werte sagen etwas darüber aus, was für uns “von Wert” ist, was für uns Priorität hat und welcher Sache oder Idee wir durch unser eigenes Denken und Handeln “Wert” verleihen wollen. Werte können uns durch verschiedene Lebensphasen, manchmal auch durch ein ganzes Leben begleiten. Sie sagen etwas darüber aus, wer wir eigentlich sein wollen. Werte formen also ganz wesentlich unsere Identität. Ich finde die Beschäftigung mit Werten wirklich hilfreich, weil sie uns dabei helfen kann, uns selbst besser zu verstehen und vergangene sowie zukünftige Entscheidungen besser einordnen zu können. Werte helfen uns, uns mit uns selbst im Reinen zu fühlen, weil sie uns ermöglichen zu verstehen, an welchen Handlungen und Haltungen wir auch dann festhalten wollen, wenn uns mal ein rauer Wind entgegen schlägt. Werte tragen uns deshalb auch durch schwierige Phasen und Durststrecken, die es natürlich in jedem Leben gibt. Wenn wir um unsere Werte wissen, wählen wir uns jedoch genau die Herausforderungen, die anzunehmen wir bereit sind – weil es sich für uns trotz aller Widrigkeiten lohnt, für unsere Werte zu kämpfen. Vielleicht bist du dir über deine Werte bereits im Klaren und alles, was ich dir hier erzähle, ist für dich ein alter Hut. Vielleicht denkst du dir aber auch: “Klingt gar nicht mal so uninteressant, aber ganz ehrlich, so einen richtigen Plan von meinen Werten habe ich irgendwie noch nicht.” Wenn letzteres der Fall ist, dann möchte ich gerne eine kleine Hilfe mit dir teilen, die ich aus meiner Ausbildung kenne. Unter diesem Link findest du eine Liste mit ganz vielen Werten, von denen dir einige vielleicht mehr, andere eher weniger sympathisch erscheinen. Um deinen Werten auf die Spur zu kommen, kannst du dir diese Liste herunterladen und wie folgend vorgehen:

1.) Wähle 10 Werte aus, die dich ansprechen. Es geht dabei nicht darum, was vielleicht gut klingt oder was du glaubst, wichtig finden zu sollen. Lass dich hier mehr von deinem Bauch leiten und wähle das aus, was dir ein gutes, stimmiges Gefühl gibt .

2.) Wähle 10 Werte aus, die dir weniger wichtig erscheinen und auf die du auch verzichten könntest, wenn es sein müsste. Vielleicht findest du diesen Teil der Übung etwas knifflig. Meiner Erfahrung zufolge ist es in Sachen Werte aber total wichtig, Prioritäten zu setzen – und alles auf einmal priorisieren geht nunmal einfach nicht.

3.) Jetzt wird es heiß: Betrachte die Liste mit den zehn Werten, die dich ansprechen, und wähle die drei aus, die dir als unverzichtbar erscheinen. Wenn du auf alles andere verzichten müsstest, aber an drei Werten festhalten könntest – welche wären das?

Die drei Werte, die du ausgewählt hast, verraten dir unheimlich viel darüber, was für ein Mensch du sein möchtest (auch wenn das vielleicht nicht immer gelingt – niemand ist perfekt). Wenn du dir dieser Werte einmal bewusst bist, kann es dir in schwierigen Zeiten eine deutliche Hilfe sein, dich zu fragen: “Wenn ich mich an meinen Werte orientieren würde, wie würde ich mich dann in dieser Situation verhalten? “Das Ergebnis ist oft die für dich stimmigste Option (das heißt leider nicht, dass diese immer leichtfallen muss). Übrigens: Werte können sich natürlich auch verändern. Wenn du dich nach einem Wert richtest, dich dabei aber oft eher schlecht oder unter Druck gesetzt fühlst, dann kann es sein, dass dieser Wert dir nicht mehr entspricht (oder noch nie wirklich deiner war). Vergiss nicht, du kannst und darfst deine Werte jederzeit neu wählen.

Übrigens: Meine drei wichtigsten Werte sind Liebe, Freiheit und Integrität. Und deine?

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